ich weiß
es macht euch traurig
ich weiß
es macht euch rasend
ich weiß
es macht euch ratlos
doch wisst ihr
ich weiß nicht
was ich dazu noch
sagen sollte
außer
ihr könnt euch gerne
alles denken
ihr könnt mir gerne
alles nehmen,
nur mein gesicht
eben nicht
weil ich wirklich glaube
dass ich etwas
von wert gewinne
dann wenn ich es
selbst verliere
Wo soll ich hier noch freischprechen
und dabei keine Regeln brechen,
wenn doch bei vielen, beinah allen,
die Worte waren schon Gefallen,
bevor sie jemals fielen?
Zu schteif, damit zu schpielen?
Als mir nicht mehr viel einfiel,
wählte ich den hehren Schtiel,
mich ins rechte Licht zu rücken,
wo sie Dichtertrauben pflücken.
Höher hängend! So sollt’s sein!
Doch allein:
Schtilistisch macht kein Wort mehr Sinn,
wenn ich gedanklich Riese bin,
der den Wicht in mir verdeckt,
der in jedem Riesen schteckt,
wie der Riese auch im Wicht –
ich wurde anders. Riesig nicht…
denn wenn Riese ehrlich ist…
was sieht er? Außer Riesen-Mist?
Weshalb Wicht-ig sein dieser Zeit
ist von Riesen-Wicht-igkeit?
Wie das geht? Mit Haut und Haar.
Klappt schtilistisch wunderbar.
Einen schpeziellen Schtiel
wählt man mit dem Ziel,
sich selber draufzuschtecken
und dann genüsslich dran zu lecken.
Und/oder um lecken zu lassen.
Schtiel muss nicht können, Schtiel muss passen,
weshalb sie meistens ohne
Rückgrat lebt, die Schtielikone.
Ich schreie, klage, kratze, schreibe,
frag mich selbst, was ich da treibe,
was zum Teufel ich da mache,
wenn ich nicke, spotte, lache
nach Feuerregen, Regen, Feuer –
ist guter Rat halt ziemlich teuer.
Ich kenn inzwischen jede Phrase,
die mir sagt: Jung, das ist Phase!
Hochmut kommt echt vor dem Fall?
Weiß ich seit dem ersten Knall.
Wer was hat, braucht für was nicht sorgen?
Weiß nicht, hab ich, kann’s verborgen,
selbst, wenn’s mir noch so dreckig geht.
Seht mich an, kommt und seht
mich auf der Schneide, reicht mir Messer!
Kommt und seht, dann geht’s uns besser!
Ich kenn es eh schon, könnt ich schwören,
das Gefühl vom hiernichthingehören,
denn jeden Platz, zwischen den Stühlen,
fand ich, um mich falsch zu fühlen,
jedes ich, hier im Verderben,
sah ich kommen, sah ich sterben –
den Verstand, der euch wohlangeboren,
den hab ich mehrmals schon verloren,
wie alles, was ihr mehr… kapiert?
Man bekommt’s, wenn man’s verliert!
So nämlich wurd mir eines klar:
All die Lügen, sie sind wahr
und was ich wundersamerweise tu,
lässt aus gutem Grund mir keine Ruh!
…ach, wenn ihr doch wie ich nur wüsstet,
was über mich ihr wissen müsstet…
…weil ihr Menschen mir sehr fehlt,
kommt’s dazu… dass ihr mich quält…
Früher fragte ich mit einem Lachen,
ob ich lachen oder weinen soll.
Heute sehe ich euch Dinge machen,
weiß nun, es ist gar nicht toll,
muss man es so wirklich fühlen,
während man im Leeren sitzt.
Neben sich und zwischen Stühlen,
wo man Blut und Wasser schwitzt.
Es ist nicht schön mit anzusehen,
wie man in der Uhr verrinnt,
die ich bereit war umzudrehen
im Gefühl, dass was beginnt.
Ich hielt mich damals für gerissen.
Und war es. Und bin ausgeblutet.
Warum belud ich mein Gewissen?
Zum Überholen? Falsch vermutet!
Es ist nicht schön es einzusehen,
egal, wie man die Dinge denkt:
am Ende wird man dort eingehen,
wogegen man sich her geschenkt.
Es ist nicht schön, sich zu schämen
für alles, was nicht jeder weiß –
wenn die Dinge dich dann lähmen,
fordert Wahrheit ihren Preis.
Es ist nicht schön zu begreifen
wie das Leben dich ausschlachtet,
wenn Einsichten erst reifen
für die man nach dir trachtet.
Es ist nicht schön zu vermuten,
deine Zeit läuft vor dir ab.
Dieses Nichts, dort, im Guten,
ist doch alles, was ich hab.
Es ist nicht schön, wie sie sich sammeln,
um zu fragen, was mir fehlt.
Dabei kommen sie, um abzugammeln.
Ich hab sie alle selbst gezählt,
die Tage, die verloren gingen,
die Fehler, die ich mach.
Ich weiß, wie meine Worte klingen,
wenn ich weder wein‘ noch lach‘.
Es ist nicht schön sich vorzugaukeln,
es seien alle andern Schuld,
Sekunden, die ins Ohr mir schaukeln
geben mir bloß mehr Geduld
mich in Ruhe zu verachten.
Die Dinge, die ich ändern wollt‘
sind es, die mich zu dem machten
den ich ändern müsst und sollt.
Es ist nicht schön zu erleben
mit dem Leben aus der Hand –
unfähig, sich die Hand zu geben
so verrinnt im Glas der Sand,
während mein Gejammer
die Angst nährt, die dort oben thront.
In ihren Händen liegt der Hammer,
lässt mich zweifeln, ob es lohnt.
Es ist nicht schön sich zu betäuben,
damit er schweigt, der Schmerz,
es ist nicht schön sich zu streuben,
wenn es spricht, das Herz.
Es ist nicht schön, so aufzufallen.
Trotzdem sage ich: Seht her!
Zu mir! Zu dir! Zu euch! Zu allen!
An alle, die kaum glauben mehr,
an alle, die sich dreh’n und wenden,
deren Glas scheint kaum gefüllt,
an alle, die aus Angst vor Enden
sind von Staub und Dreck umhüllt:
Es ist so schön davon zu träumen,
wir gäben uns die Kraft
um uns dagegn aufzubäumen,
was in Wahrheit alle schafft,
es ist so schön daran zu glauben,
dass es unsre Fesseln sprengt,
dass die Zeit, die wir uns rauben
sich noch vor das Ende drängt.
Wenn wir gemeinsam uns erfreuen
diesem Leben unsren Sand
in die toten Augen einzustreuen –
an euch! Dann liegt’s in unsrer Hand!
Bedeutet im Klartext: Teilen? Jederzeit! Zerteilen? Kein Stück! Alles, was hier an Texten erscheint, ist geschrieben ohne kommerziellen Hintergrund und in diesem soll es auch bleiben.
Und jedes Wort, das in meinem Namen erscheint, und sei es der Nick-Name, soll damit auch möglichst unter diesem weitergegeben werden, so, wie ich auch mit den Texten anderer verfahre.
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