Aufgrund der (wie ich inzwischen erkennen musste berechtigten) Kritik an dem ursprünglichen Gedicht „Mensch, du bist in Not!“ habe ich beschlossen, dieses zu teilen:
Ich weiß nicht mehr, wohin ich noch soll
wo zu Hause ist. Klar, die Räume sind toll
doch die Menschen darin? Kalt und leer
ihr staunen verstehen. Es fällt mir schwer.
Die Ohren geschlossen. Augen zur Wand
mit Schmuck behangen. Den man für nötig befand
so viele Menschen. An der Wand, mit dem Rücken
doch wozu helfen? „Kann doch einfach drüber schmücken.“
So stehen sie an der Wand, alle am Glotzen
„Leute ganz ehrlich. Find ich zum Kotzen“
Rausgerutscht. Wie sich´s doch wenden kann
jedes paar Augen im Raum, es sieht mich nun an.
„Wie der mit uns redet. Der Ausdruck, die Sprache“
„war das ein Argument? Dass ich nicht lache!“
Rausgerutscht. Immer mehr die schimpfen, verletzen
meine Freunde? Hat keiner Zeit, sind die Messer am Wetzen.
Irgendwann ist die Last zu groß, muss mich bücken
will nicht fallen. Einfach ein Messer in den Rücken
nun lieg ich da. Doch schreie, und so lang ich noch zuck´
bescheißt man mich aus Abstand einfach noch mit Schmuck.
Bis ich bedeckt bin, bis man mich nur noch Schreien hört
vergisst man mich. „Weghören, dieser Mensch ist gestört“
und plötzlich, da regt sich doch was, unter dem Haufen
der tot gesagte! „Er kann ja tatsächlich noch laufen…“
„Bin ich nicht“ will ich sagen, nur durch mein Stehen
rausgerutscht. Sollte doch lieber schnell zum Arzt hingehen
„ich glaub in dir steckt etwas, was dort nicht hingehört.“
es reicht endgültig. „Nicht ich bin, wir alle sind gestört!“
„Was hat er gesagt? Wie kann er nur… Wie war das jetzt?“
die sich eben kaum kannten. Geeint zum Mob, der mich nun hetzt
die letzten, die mich kannten, die Freunde und Verwandten
einfach mitgerissen, bis sie ihren Platz in der Meute ebenfalls fanden.
Nachts, die Meute schläft. Ist müde von der Hatz
ganz wegzulaufen? „Niemals, hät´ gern wieder meinen Platz“
doch jeder den ich wecke. Muss einmal vor´s Kinn mir schlagen
mir sagen: „Schmerzverzerrt, Angsterfüllt. So wirst du mich verjagen!“
So renne ich jetzt, die ganze Zeit bin ich alleine
immer schwerer der Kopf. Immer müder sind die Beine
„warum tust du das. Warum muss ich alles riskieren?“
ganz einfach. Bist wirklich frei, hast du nichts mehr zu verlieren.
Bin mal so frei, auf der Flucht einfach alles zu bedenken
ohne Einfluss, ohne Menschen, um selber nur zu lenken
meine Gedanken. Denn je verlorener ich bin, nichts wird klarer
was ihr behauptet. Im Gegenteil, das was ich fühl, ´s wird noch wahrer.
Zugegeben, es ist schwer zu verstehen, ein krankes Spiel
vielleicht sterb´ ich hier. Und die Flucht ist kein Ziel
ich weiß es selber. Doch soll ich mich krank erklären lassen
therapiert. Gehorcht. Und am Ende die Welt doch dafür hassen?
Glaubt ich kann´s einfach nicht. Glaubt mir, ich würde es tun
sehn mich so sehr, einmal in Frieden, eine Nacht nur zu ruhen
bewacht beim Einschlafen. Sehn mich nach einem Kuss, glaubt mir, es stimmt
ein Kuss. Hätte so gerne den Menschen, der manchmal in die Arme mich nimmt.
Und so viel ihr auch redet, eure Argumente sind keine zur Wende
je mehr ihr redet. Desto klarer wird, dass ich´s auch auf der Flucht beende
zur Not. Ich bin nicht krank, kann´s sehen, kann´s so genau spüren
kann euch nicht folgen. Ich glaube, euer Weg wird ins Unglück führen.
Hab mich sooft probiert, gestellt, mich selber gequält
in der Diskussion. Habt als Argument mein Leben gewählt
einfach entwertet, was ich sagte. „Was weiß der schon,
reißt den Mund auf. Diese Plage“, asozial? Blanker Hohn.
War man auch noch so gebildet, meist haben sie dann noch mehr gequält
als letztes Argument. Hat man einfach die Bildung an sich gewählt
war nur ehrlich. „Hab wenig gelernt, hab noch nie ein Buch gelesen“
„du bedauernswerter Mensch.“ Finger ins Ohr. Das war´s gewesen.
Was bringt es? Ok, bist nach höchsten Ansprüchen genormt
doch vergisst du eins. `S ist der Mensch, der dich formt
wie kannst du so sicher sein, hast du jemals dabei bedacht
der Mensch, bis heute, hat er keinen Fehler nicht gemacht.
Doch völlig frei von Zweifeln, die ihn beirren oder aufwühlen
der gebildete Mensch, auf verantwortungsvollsten Stühlen
sitzt er da. Und egal was er macht, ist es noch so schlecht
er fordert Boni gar ein. Ist nichts als dämlich am Ende. Fühlt sich im Recht.
Und wenn ihr dann noch zu zitieren wählt
aus diesen Worten schreit meist eine Seele. Die bis heute sich quält.
Richtig zu zweifeln. An sich, an allem. Schmerzvollste, größte der Gaben
brachte den Genies die Erkenntnis. Heute darf sie keiner mehr haben.
Nehmt euch so, frei vom Zweifel, als hat Gott euch die Rechte gegeben
alles raus. Meint alles zu wissen. Ist aber alles nichts wert, ohne Demut vor´m Leben
denn zweifelsohne, in sicherer Gewissheit, einfach zu machen, zu handeln
führt zu Versagen. Möglichst richtig zu handeln? Durch Zweifel Fehler verwandeln.
Und so lauf ich einfach weiter, so weit mich die Beine tragen. Müsst mich verstehen
bin hoffnungslos. Möglich. Doch kann die eingeschlagenen Wege als Ausweg nicht sehen
haltet kurz inne, die Augen zu, einfach lauschen. Denn seid ihr euch noch so sicher
vergesst ihr den Lärm Lebens. Einen Moment. Könnt ihr es hören? Des Teufels Gekicher.
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