Archive for the '3. Gedichte' Category

06
Mai
14

Brennt!

Macht’s nicht schönsten Sinn im Leben,
wenn wir an andre denken?
Sich der Liebe hinzugeben,
was man heut nennt „sich verschenken“?
Ist’s nicht so, mit den Steinen,
die in den Fluten Felsen bleiben,
(entspringend auch in fernem Weinen)
dass sie sich zuerst zum Kiesel reiben?
Bis am Ende Sand bleibt nur –
der sich verläuft, wo Wellen branden.
Bis er in der Weltenuhr
verrinnt am Strand, wo andre stranden.

Ist’s nicht Indiz für Unverbogenheit,
an seinen Träumen festzuhalten?
Ist Indiz nicht diese Biegsamkeit,
anstatt Erstarren und Erkalten?
Du stehst neben dir, vor dir der Schmerz?
Dann nimm ihn! Nimm den Frust!
Es liegt vor dir ein gebrochenes Herz?
Dann nimm es! Nimm es dir zur Brust –
und halt an deiner Liebe fest!
Lass es – wie’s ist – zerbrechlich sein;
für das was war? Gib ihm den Rest!
Und setz die Scherben in dich ein!

Schrei es raus, statt dich zu belügen!
Auf dass der Schmerz im Glase bricht!
Schrei es raus, statt dich zu betrügen!
Auf dass der Schmerz bricht wie Licht,
das am Ende Wahrheit nennt!
Halt einfach dort ein Blatt bereit –
schrei es raus, bis es brennt!
Schrei es raus, bis es befreit,
von Wut, die mit dem Blatt verraucht.
Und sollt sie bis zum Himmel reichen –
wo Feuer brennt, ist’s nicht verbraucht!
Wo Feuer brennt, dort setzt man Zeichen!

Wer es verlernt sich hinzugeben,
dem ist das Schönste doch genommen!
Man kann zwar schlauen Rat vorleben,
doch was man vergibt ist weg gekommen!
Trauer wird dem Sinn bloß weichen,
lässt du sie mit dem Winde fliegen!
Und wird deine Kraft zum Wedeln reichen,
wird in Rauch gezeichnet Antwort liegen!
Wir lernen Hoffnung in den Träumen kennen,
lass um ihren Wert dich nicht belehren!
Um dich am Ende hart wie Stein zu nennen,
musst du dich bloß selbst entbehren!

28
Dez
13

ausangst

Aus Angst! Aus Angst! Liegt er vor uns da,
den jeder kennt. Doch keiner je sah;
stirbt allein, verlassen, unerkannt
seinen Junkietod am Straßenrand.

Das Letzte was er für sich noch dacht:
„Wie lang man wohl am Besten noch lacht?“
Denn der hinter ihm vor’m Abgrund stand
hat es nur Dank ihm noch nicht erkannt:

Dieser Ort, wo man die Leiche dann fand
befindet sich über dem Tellerrand.
Wo der Mensch, den man zu kennen meint
sah das man um’s Leben nicht mehr weint.

Hört uns sagen: „Tief kann man sinken!“,
hört uns fragen: „Muss man so stinken!?!?“
hört ihr es nicht? Was er dazu spricht:
“Aus Angst! Aus Angst! Verzichte! VERZICHT!”

Aus Angst! Aus Angst! Liegt vor uns so da,
was jeder sieht. Doch keiner je sah.
Aus Angst! Aus Angst! Vor’m Straßenrand
verwest Wahrheit vor uns unerkannt.

13
Dez
13

advent!advent!derweihnachtsmannbrennt!

Mein wohl aller schönster Weihnachtstraum:
Ich träumte mir das der Weihnachtsbaum
statt sein geschmücktes Haupt zu zeigen
ein Besen war; auf den konnt ich steigen.
Auf ihm raste ich gen Himmel dann
und stellte dort dem Weihnachtsmann
auf seinem Flug sein kurzes Bein
und Gott, ich sah mich  glücklich sein.
Auf seinem Sturzflug sah ich ihn rasen
und landen direkt auf dem Osterhasen.

Als ich „zu-schön-um-wahr-zu-sein“ dacht
bin ich grinsend leider aufgewacht.
Doch bitte glaubt es, wenn ich euch sag:
Das auch ich, neinnein, den Grinch nicht mag.
Denn ja, es war falsch, wie er’s gemacht;
Was ich im Traum bis zum Ende bracht.

12
Dez
13

andenrollmopsimglas(cagedbeast)!willkommeninderwirklichkeit!

(III)

Der freie Fisch. Im Weltenmeer.
Weil er frei ist. Leidet er.
Weil die Fische in den Netzen.
Weil er frei ist auf ihn hetzen.

(II)

Weil die Fische in den Netzen
den kleinen Fisch darin zerfetzen
weil die Fische in den Netzen
über’s Netz sich nicht entsetzen

weil die Fische in den Netzen
nicht merken wie sie sich verletzen
weil die Fische in den Netzen
über’s Netz sich nicht entsetzen

(I)

weil er mit Fischen in den Netzen
dabei war sich zu zersetzen
dacht auch der freie Fisch im Meer,
dass die eigne Masche Grenze wär

doch in den Seilen hängend geblieben
nicht treibend einfach mitgetetrieben
begann etwas in ihm zu glimmen
begann er sich so freizuschwimmen

(NULL)

wenn’s Netz praktisch die Grenze wär?
gäb’s theoretisch ja das Meer nicht mehr.
Wenn’s Netz praktisch die Grenze wär;
wo verdammt? Kommt’s Netz dann her?

Er fraß es rein und schrie es raus
vom Meeresgrund ertönte Applaus
dem nach hat er sich frei geschwommen
ist den Dingen auf den Grund gekommen;

weil er es wusst nun wollt er schreien,
weil er es wusst wollt er befreien,
weil er es wusst. Hat er sich’s geschworen,
weil er es weiß. Schwimmt er nun verloren,

weil er nun hört. Wie der Fischer lacht!
Weil er nun weiß. Um der Netze Macht;
weiß er nun wer. Im Netz nicht verloren;
ist draußen allein. Weil drin nicht geboren!

(III)

Der freie Fisch. Im Weltenmeer.
Weil er frei ist. Leidet er.

Weil die Fische in den Netzen,
weil er frei ist auf ihn hetzen.

Weil die Fische in den Netzen
über’s Netz sich nicht entsetzen.

01
Dez
13

Ach Mensch, was bist du dämlich (3)

Pacavelis Gedanken-Blog

Ist er denn wirklich klug, der Satte
sagt er: „Mach´s wie ich!“, nur weil er’s hat
ist es gekonnt, kriecht er in Watte
gut eingepackt voran als Nimmersatt?

Ach, könnte er es selbst erkennen
der alles schon hat, nur Nichts nie hatte
und die eine Wahrheit mehr so nennen
dann hinterließ sein Eindruck Platte!

Ohne Seidenstrump und Goldpantoffeln
doch um eine Einsicht schlauer:
es erntet zu Recht die dicksten Kartoffeln
nur der allerdümmste Bauer!

Ursprünglichen Post anzeigen

15
Nov
13

Den Moment zu retten

So manch moderner Dichterhühne
nimmt Gedichte her als Bühne
ausgeleuchtet in Selbsterhellung
zur weltmännischsten Selbstdarstellung

Wäre er dabei nicht so kreativ
spräch einfach es aus! Demonstrativ,
dann käme manch sinkendem zur Not
ein Gedicht heran als Rettungsboot

Der ginge dann nicht einsam baden
wenn’s bloß käme, um ihn einzuladen
auf ein kleines Stück Gemeinsamkeit
ruhig treibend auf dem Strom der Zeit

Dann würden selbst sie doch beim Kentern
manch neues Ufer doch noch entern
ohne die Angst nach dem Ertrinken
dann im Vergessen zu versinken

Scheint auf unsrer Fahrt gen Flammentod
den Moment für zwei das Abendrot;
es müssen mehr als zwei nicht finden!
Ein kleines Bötchen zum Verschwinden

Bringt es euch um die Kaltwetterfront
treibt es lange noch am Horizont
während moderne Dichterhühnen
versinken bloß mitsamt der Bühnen

10
Nov
13

Vom nicht ganz so dicken Brummer

So mancher Frosch, der macht, oh weih,
wenn man ihn ableckt richtig high.
Flöhe, Mücken, Fliegen, Zecken
selbst die ihn am Arsch bloß lecken.
Da kam sie angeflogen, ohne Scham
die Flieg‘, die große Dosen nahm
und dachte plötzlich, high und higher
sie sei in der Luft ein jagender Reier.
Der Frosch, er wünschte guten Flug
die Flieg‘ stürzte im Kampfanzug
auf den Frosch, als er gähnend,
sich in Ruh und sicher wähnend.
Weil der Mund ihm offen stand,
die Fliege sich im Rachen fand.
Voll berauscht machte sie heiter
den „Terror“ dort einfach weiter.
Der Frosch, zu stolz um’s auszuspucken,
zu wählerisch zum runter Schlucken
denkt: „Wer bitte will den Mist?
Der am Ende nur zum Kotzen ist
auch noch im Magen
mit sich rum tragen?“
Die Fliege schwirrt und lebt seither
als wollt sie nie Heim, nimmer mehr
dämlich-grinsend in den Backentaschen
träumt davon, den Frosch zu vernaschen,
der sich nur sehnt, dass sie endlich geht;
mit dem nächsten Winde fortwärts weht.

 

09
Nov
13

Am Anfang war das Wort

Man begeht
Selbstmord
Man nimmt sich
das Leben
Man bringt sich
um

Erfolgreich begehen bedeutet
beginnen
Erfolgreich nehmen bedeutet
bekommen
Erfolgreich sich zu bringen bedeutet
anzukommen

Die Psychologen
schießen wie Giftpilze
aus unfruchtbarem Boden
doch selbst,
wenn sie noch tausende
traurige Schicksale
mit ihren stumpfen Skalpellen
durchexerzieren.
Sie können es nicht
sagen:

Begehe ihn nicht
es ist dein Ende
ohne vom Anfang zu sprechen
nimm es dir nicht
du verlierst dein Leben
ohne vom Bekommen zu sprechen
bringe dich nicht um
es wartet der Tod
ohne vom Ankommen zu reden

Selbst in tausenden Stunden
beratschlagender
Therapie
selbst auf tausenden Seiten
therapierender
Ratschläge

In ihnen bleibt die
tödliche Hoffnung
bis an ihr Lebensende
lebendig

09
Nov
13

Eistanz

Frierend tanze ich
mit glühenden Kufen
auf dünnem Eis
deinen Namen
in den gefallenen Schnee

Warum schaust du mich
bloß traurig an?
Wann reichst du mir
deine zitternden Hände?
Ich bitte dich
um diesen letzten Tanz
auf Glatteis
dich zu führen

Ich kann den Moment
nicht mehr erwarten
dich zu umarmen
um dann gemeinsam
mit dir
auf dünnem Eis
mit glühenden Kufen
tanzend endlich
einzubrechen

03
Nov
13

Nimm es!

Sieh genau hin
und höre,
was sie zu sagen haben!

Sieh genau hin
und spüre,
was sie zu geben haben!

Sieh genau hin
und nimm es!
Das Nichts, dass euch geblieben.

Das bisschen Herz,
dass wir gemeinsam
Hand in Hand
erkämpften,
nimm es!
Und
bezahle dafür,
es zu verschwenden.

Das bisschen Herz,
dass Du dir schnaufend
aus meiner Brust
geschaufelt,
nimm es!
Ich
bezahle dafür,
es zu verschenken.

Was immer
ihr auch wolltet,
nehmt es
euch doch einfach
weg!




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