Archiv für Dezember 2011

16
Dez
11

Der Narr

Ja, wie wahr, ich bin ein Narr
meine Augen sind blau
mein Blick oft starr
stehe ganz gerne mal zur Show
unbefangen muss ich´s machen
einfach sehen, wohin sie führen
höhnisch sehe ich sie über mich lachen
auch ein Narr kann Schmerzen spüren

Ganz unbekümmert stehe ich auf
renne los, ins offene Messer
lasse den Dingen ihren Lauf
so geht es Anderen oft besser
ich öffne ihnen gerne Herzen
wenn ich selbst misstrauisch bin
freu´n sie umso mehr meine Schmerzen
halt ich die andere Wange auch noch hin

Manchmal scheint es eines Lebens Sinn
sehen sie mich in Tiefen mal fallen
freuen sie sich, wie dumm ich doch bin
hören es ganz weit noch knallen
wenn sie denken, dass er nun ruht
plötzlich steht er da, am Lachen
es geht mir einfach wieder gut
mein Glück, es kann sie rasend machen

So bin ich leider oft allein
sie lassen mich im Regen stehen
nicht einsam, so wie ich zu sein
sehe von hinten, wie weit sie gehen
hat man mal zu viel von allen
soll ich mich nicht entfernen
komme ich, um ihren Hals zu fallen
oder fliehe zu den Sternen

In der nächsten, dunklen Nacht
stehen sie alle an den Scheiben
freuen sich, kein Narr, der lacht
es tut so gut, es weit zu treiben
bis mir meine Tränen tropfen
als atmeten sie sie einfach ein
beginnt danach ihr Schulterklopfen
wie toll es sei, nicht ich zu sein

So muss ein Narr es verstehen
wie gerne sehen sie ihn liegen
beginnt durch sie hindurchzusehen
den Wunsch, Kurven nicht zu kriegen
so erfreut man sich, an den Stürzen
die offenen Wunden, wie sie bluten
sie mit Salz, wie ihre Suppe zu würzen
der Narr trennt so das Böse vom Guten

Die Guten, mit Mündern offen, staunen
wie ich noch lache, nur unter Hetzern
bei meinen Saltos geht ein Raunen
dann fließt die Träne bei den Ketzern
die mich weiter wie die Beute jagen
sehen mich tanzen, singen, tanzen, swingen
ja, folge mir nur und lasse dich tragen
und vom Narren an die Grenzen bringen!

15
Dez
11

Aus-Wege

Die Kurse fallen, Banken wanken
Menschen sterben, Panzer tanken
Kinder, die im Blut ertrinken
Mütter, die zum Abschied winken
teures Öl und Diamanten
tote Kinder, die sie fanden
die Tat, sie macht den Täter groß
wofür tausend Opfer leiden bloß
es fließt das Geld so zu den Reichen
belebt das Spiel von reichen Scheichen
die gut geölt am schönen Strande
vernehmen gut gebräunt, am Rande
die armen Menschen, die verbleichen
für die Sonnenbräune ihresgleichen
unter Türmen aus gehäuften Zahlen
werden Menschenrechte so zermahlen
zwischen Banken, bis auf´s letzte leer
der mit der Macht trabt nebenher
die Banken, bis auf´s Letzte leer
verleih´n ganz einfach immer mehr
so wird’s am Ende denen bleiben
die die Aktien und die Heere treiben
wenn Kurse fallen, Banken wanken
Menschen sterben, Panzer tanken
für unsereins, viel Feind, viel Ehr´
für unsereins? Ach woher?
Gemeinsam auf dem Weg zum Ende
sucht sich jeder seine eig´ne Wende
auf den Strassen, unter Linden
will jeder seinen Aus-Weg finden
und will einer ihn mal anders sehen
hören alle auf, den Weg zu gehen
lassen Hoffnungen und Zeit verstreichen
während Menschen sterben und verbleichen
doch Zeit ist´s längst, könnt ihr es sehen
für uns GEMEINSAM aufzustehen!

11
Dez
11

Oh Gott (2)

oh gott
seit ich
verstehe
verstehe ich
nur noch
den bahnhof
von dem ich
ständig predige
es sei winter
dort
der vor mir
schmilzt
auf der flucht
in den süden

er nicht
sie nicht
du nicht
ich nicht
nur wir
sind
alle nicht
gleich

07
Dez
11

Tipanic (2)

Was der Kit ist, wie er wirklich heißt
dem einem Mammon, eher schnöde
der den Kahn zusammen schweißt
des anderen Geltung, ohne blöde
obwohl wir es doch alle wissen
machte Hoffnung mich noch glauben
die Überzeugung hat mich hingerissen
niemand müsste auch noch rauben
wenn er eh schon mehr als alle hat
mein Glauben an die Menschlichkeit
machte sie dumm und nicht nicht satt
doch gestern Abend war´s soweit

Es überraschten mich auf der Brücke
von denen ich dachte, sie erbauten nur
ganz genauso wie Frau Kanzlerin Krücke
die als Kapitänin verkaufte sich so stur
ist wahren Lenkern nur Dienerin pur
setzte sie mächtig doch noch Segel
bis die Herren Standard and Poor
dann pfiffen einfach auf die Regel
gibt man den Griechen wirklich essen
dann könne man bald runtergehen
was man kriegt dann noch zu fressen
wird man unter Deck dann sehen

Und so wird sie brav lieber lungern
an der Sonne, mit oben am Deck
bis wir alle dann bald hungern
unter Deck als Menschendreck
der dem Ungewissen Ufer glaubte
dort gäbe es den Menschen nicht
der einem daheim als Heimat raubte
damit man mit ins Nichts aufbricht
doch ihnen gehört selbst die Luft
so zeigte es dann das wahre Gesicht
an der Schwelle zur kalten Gruft

Kann sie nicht mehr Menschen nennen
deren Frau´n und Kinder zuerst kommen
die´s nächsten Kind als wertlos erkennen
„AB INS MEER, HEIM GESCHWOMMEN!“
nur weil´s ja kam aus wertloser Masse
vielleicht kann´s ja, wo sonst Nichts ist
wenigstens schwimmen gehobener Klasse
wenn ihre kleinen Augen erst verschwanden
wird damals wie heute, klar, wem´s nie reicht
die´s Rettungsbott nicht für nötig befanden
fällt´s gerettet werden doch dann leicht

Bis gestern wollte ich es nicht glauben
denen erst die Konten überlaufen
werden uns die Welt gar rauben
gibt es nichts mehr noch zu kaufen
sticht man in See zur alten Tour
auf der neue Ufer als Ziel verheißen
wenn auch eines ist heut´ anders nur
das man will mehr noch auf uns scheißen

Ahoi, Käpt´n Standardandpoor, dafür Danke
so könnten die Boote doch gerade reichen
bauen wir euch daraus jetzt eine Planke
könnten wir dem Ende noch weichen
wirklich nichts für Ungut, ihr Ungeheuer
doch den guten Rat macht ihr zu teuer.

07
Dez
11

Ach Mensch, was bist du dämlich (3)

Ist er denn wirklich klug, der Satte
sagt er: „Mach´s wie ich!“, nur weil er’s hat
ist es gekonnt, kriecht er in Watte
gut eingepackt voran als Nimmersatt?

Ach, könnte er es selbst erkennen
der alles schon hat, nur Nichts nie hatte
und die eine Wahrheit mehr so nennen
dann hinterließ sein Eindruck Platte!

Ohne Seidenstrump und Goldpantoffeln
doch um eine Einsicht schlauer:
es erntet zu Recht die dicksten Kartoffeln
nur der allerdümmste Bauer!




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