Archiv für September 2014

28
Sept
14

Echt der Wahnsinn

Echt der Wahnsinn

Manch Kindern steht die Welt offen,
wenn man in deren Zukunft schaut,
andren Knirpsen bleibt kein Hoffen,
seit man Kinderpsychatrien baut.

Die Menschheit ist’s, die nicht kapiert,
diese Lösung ist die Nachspeise –
was man sich selbst zu kalt serviert,
gibt es nur zum höchsten Preise.

Kein Kind braucht sich je zu schämen,
man hilft nur nach, normal zu sein,
deshalb leben sie in Quarantänen,
deshalb sperrt man sie halt ein,

und gibt Pillen gleich in allen Farben,
doch das junge Blut, es quillt
so lange aus den Seelennarben,
bis man ihren Durst nach Liebe stillt.

26
Sept
14

Kannst du mir noch folgen?

Vor mir läuft es aus dem Hafen,
mit dem letzten Wind im Segel,
den man durchatmet beim Schlafen,
niedrig steht der Traumpegel,

ich jagte so gern hinterher,
doch die Kehle ist zu trocken,
um zu schreien, du fehlst mir sehr
und mach dich auf die Socken,

am grauen Strand dunkler Gassen
erwarte ich die finstre Nacht
und würde mich wohl fallen lassen,
wenn ich nicht zu müde wär,

um noch friedlich einzuschlafen,
so sitz ich wach und sehe zu,
aus dem Ruder, aus dem Hafen
und Stille lässt mir keine Ruh,

wo sich bald kein Wort mehr findet,
da bleibe ich alleine hocken,
während es am Horizont verschwindet,
um nirgendwo anzudocken,

keinen Hunger mehr, um reinzupressen,
womit sie selbst die Haare spalten,
die sie sich von Köpfen fressen,
sie sollten es für sich behalten,

doch ich bin zu laut, um aufzuzeigen,
ich kann es nicht mehr hören,
wie gerne hörte ich mich schweigen,
doch der Lärm lässt sich nicht stören,

so sehe ich sie vor mir planschen
und höre sie noch kreischen,
wenn sie den Rest im Sand vermanschen
und was Wurst ist, das zerfleischen

und hinter diesen weißen Schneisen
der Pulverberge liegt mein Willen,
macht sich bereit, abzureisen
ohne mich und ganz im Stillen

flüstert was, könnt ich schwören
und pocht darauf, es rauszuhusten,
aus meiner Brust kann ich was hören,
das fleht mich an, es anzupusten.

25
Sept
14

Nein und Amen (ins dämonische Gebet genommen)

Ich weiß, du verstehst nicht, nein,
wie sollte es auch anders sein,
um unsere Köpfe kreist halt kein
500 Watt Heiligenschein,
wenn wir mit Photonen schießen
und Licht über die Blender gießen,
dann bricht der Donner aus dem Dunkeln
und wir lassen selbst die Toten schunkeln,
grüßen wir Gott, Gott zum Gruß
tanzen wir mit Pferdefuß
und wer liegen bleibt, der schäme
sich bitte nicht, denn ich nehme
dich gerne auf die Hörner
und gebe dir so neue Körner,
ihr habt den Segen, wir tragen den Schwanz
und so erhellen, trotz dem teuflischen Tanz,
weiße Teufel, schwarze Seelen,
durch grammatische Juwelen.

23
Sept
14

Tausend Thermometer über dem Wer

Ein ganzer Planet steht in Flammen
und guter Rat wird teuer,
wenn der Mensch sich deshalb fragt
warum schreie ich wohl Feuer,

dann geht’s los, auf Marschmarsch,
los mit dem Thermometer,
zur Not gerammt in einen Arsch,
das Ergebnis verrät, später,

das Menschen brennend schwitzen
und erschweigt gar Schmerzen,
übersieht man, dieses Überhitzen
kommt manchmal von Herzen,

weil niemand sieht, um’s verrecken,
viele dieser Schmerzen rühren,
von Thermometern, die tief stecken
und die in die Enge führen.

Mancher Arsch muss so verstehen,
woher und wie weit sie  gehen,
wenn dann Winde wirklich wehen,
die nicht glauben, was sie sehen,

denn sie sind nie erleichtert, nein,
weiterweiter, bis es reicht,
rammt man die Thermometer rein,
zur Not, wenn man vergleicht,

zeigen die erwünschten Schmerzen
Gott sei Dank, die Thermometer
und verschweigen die von Herzen
Gott sei Dank, bis später,

weil der Mensch wohl gern vergisst,
um’s Ergebnis sich zu drehen,
sich nicht begreift, wenn er vermisst,
um am Klima nicht zu sehen:

Krank wäre es, nicht zu schwitzen,
wir sind dem Nullpunkt nah,
selbst in Flammen und am Überhitzen
und der Winter ist bald da.

22
Sept
14

Aufschrei eines Urzeitmenschen (1 – am Anfang war kein Wort)

Es ist ein Phänomen der Zeit.
Du hörst es hier, du hörst es dort,
ihr erklärt euch eure Einsamkeit
und vergeudet so das Wort,
während andre dran verderben
die zu müde sind zum Wagen,
die an den Einsamkeiten sterben.
Weil wir müde sind, zu fragen.

Als würdet ihr vor euch stehen
euch davon ein Lied zu singen,
von Gründen, die den Grund nicht sehen –
ist es das, was Worte bringen?
Das Schönste, es bleibt ungeschenkt!
Nur ginget ihr den Weg zurück,
um zu sehen, was ihr nicht bedenkt
dort ganz am Anfang, vor’m Unglück

könntet ihr zwei stehen sehen,
die nicht mal was wie Worte haben,
nur Gründe, um sich zu verstehen,
nur Gründe, die das Wort ergaben,
weil wer was zu sagen hatte,
wer sich etwas sagen wollte,
stand uns das Wort einst auf der Matte,
dass sich heut nun fragt: was sollte

ich denn wohl dazu noch sagen?
Ich werd benutzt, aufzuzeigen.
Das Sprechen wurde Kunst zu klagen.
Und das Zuhör’n die zu schweigen.

16
Sept
14

Aus 1001 Tod

Es hält mich hier kein Bett mehr warm,
weil das Gefühl durch Nächte trägt,
als schlügen Wecker sekündlich Alarm,
weil das letzte Stündchen schlägt,

wo andre trocken Schäfchen zählen,
dreh’n Gedanken ihre Runden,
die mich mit dem Ergebnisquälen,
beim zählen der gezählten Stunden.

Ich frage mich, warum weinen
sich Menschen keine Träne nach,
unter Masken, die mir scheinen,
liegen lange alle Nerven brach,

unter’m Dachstuhl, der nur kracht,
als käm er längst schon runter
heult man rum und verlacht
und erscheint dabei recht munter.

Man hofft es wohl, wie man’s dacht
doch den Teufel tut’s und wendet,
was den ersten Fortschritt macht,
es beginngt und endet,

dieser Krieg ist längst verloren,
mit dem Tag, als er begann,
war die letzte Schlacht geboren,
mit dem Plan, den man ersann.

Ich höre stumme Schreie über
dieser Stadt, sie steht in Flammen,
weinend stehen wir darüber,
wenn Herzen auf Pflöcke rammen

und geben ihnen ein Gesicht,
wenn sie sich zu Recht sorgen,
für die Hoffnung scheint kein Licht,
genauso wenig, wie für Morgen,

doch weint auch bald das letzte Kind
und wird auch diese Träne Rauch,
dann iegt ein Abschiedskuss im Wind
und weht über Morgen seinen Hauch

und setzt es ihnen unser Zeichen,
die Flammen in ihr Lied zu pflanzen,
wird blauer Grund die Noten reichen
und ein erstes Kind um’s Feuer tanzen.

14
Sept
14

Wenigstens weiß ich nichts zu wissen.

wissen ist
keine macht
es macht nur
mächtiger

wer klug ist
weiß sich
informationen
zu holen
wenn er denkt
sie nötig zu haben

der mensch denkt
es wäre nötig
informationen
zu haben
um wirklich
notwendig
sein zu können

so kann man
wohl glauben
man läge richtiger
als die ersten
menschen
während man
dabei ist
alles einzureißen
was sie einst
erschufen

doch ich frage mich
was hätten sie
wohl getan
hätten sie das
alles nur schon
eher gewusst

14
Sept
14

Diagnose: Substanti-Viren! (3)

nach der be-
achtung
gleich links
liegt das ver-
stehen
rechts daneben
liegt die ver-
achtung
vielleicht
anders
herum
höchstens
gegen
über

wenn man
aufhört
sich
die dinge
immer wieder
neu zu be-
greifen

14
Sept
14

selbst wenn ist das problem

ich frage mich sooft
hört ihr euch
eigentlich
selbst noch reden
wenn ihr in die augen
unserer kinder seht
die längst nicht mehr
wissen was sie
zu alledem noch
sagen sollen
obwohl sie immer mehr
zu ertragen haben
sie bleiben leer

selbst wenn ihr
alle täter verhaftet
gibt es höchstens
keine anklage mehr
selbst wenn ihr
den krieg beendet
trägt höchstens
keiner mehr uniform
selbst wenn ihr
das geld abschafft
ist höchstens

alles umsonst
wenn endgültig
keiner mehr weiß
was er sagen soll
wenn er sich
fragt
was ihm denn
eigentlich
noch alles
fehlt

14
Sept
14

Wildfire*

ja manchmal
wirke ich wohl
etwas lauffaul
ich nehme mir
kein taktisches
beispiel
an vermeintlich
guten zügen
ich spiele
reflexartig
den no look
doppelpass
in die tiefe
freier räume

wer braucht
ballbesitz?

*deshalb bin ich übrigens auch ein messi – edeltechniker und stolzer restmüllbesitzer




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