Wie leicht sagt sich „das las ich gern“,
wie leicht es sich „gefällt mir“ klickt,
vielleicht bleibt man sich gerne fern,
wenn Schwere sich so leicht vertickt.
Wie leicht man es sich zu leicht macht,
wie leicht will man doch schnell zu viel,
wie leicht sich’s über andre lacht,
vielleicht wird man so schnell subtil.
Wie leicht folgt man doch Neid und Zorn,
wie leicht scheint Falsches richtig,
vielleicht wird heut der Platz ganz vorn
viel zu leicht zu wichtig.
Wie leicht klatscht man zu laut Applaus,
ist Applaus vielleicht das eigne Ziel,
wie leicht kommt man schwer aus sich heraus,
wird bittrer Ernst aus falschem Spiel,
wie leicht verliert das Wort den Sinn,
wie oft hört man es selber nicht,
wie leicht schreibt es sich weiter hin,
wie leicht verliert sich das Gesicht.
Wenn die schwere Zunge heiter singt,
geht’s ganz leicht von selbst zu weit,
wenn man schwer nach andern klingt,
braucht es vielleicht Leichtigkeit,
vielleicht wird viel zu viel ver-ziert,
vielleicht verzerrt uns das die Sicht,
wie leicht werden Worte nicht kapiert,
geht man mit ihnen ins Gericht –
vielleicht werden geistreich kommentiert
erst Worte wirklich zum Gedicht.
Vielleicht ist nur das Wort, das inspiriert,
eines, das auch wirklich spricht.
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