Archiv für Oktober 2016

31
Okt
16

Braun wie Äcker. Rund wie Bierwurst. Klug wie Kartoffeln.

Im Dorfe ist ein Kinderschänder?
Gott sei Dank! Ein Feind!
Auf geht’s hin zum Sinnspender
der die Nachbarschaft vereint.

Mit Mistgabeln und Fackeln
auf, auf! Ab in den Kampf!
Wie stolz sie so dahindackeln
endlich einmal unter Dampf.

Sie laufen vorbei an dem Fenster
wo Krümel manchmal schrei’n,
doch wen jucken Dreckwänster
in einem alten Waisenheim?

Im Moment wird an der Küste
ein toter Junge angeschwemmt.
Wo Kinderfreund wohl helfen müsste?
Intressiert’s kein Feinriphemd.

Für wen also wollt ihr  marschieren?
Die Kleinen? Sind euch scheißegal!
Leere Köpfe generieren
Missionen für das Herz aus Stahl.

30
Okt
16

Tweet 47 (ALLES durch zwei)

Die Mama kämpft um Wind und Segel,
der Papa rettet seinen Rumpf.
Auf See bleiben von Kind und Kegel
Blasen und ein rosa Strumpf.

30
Okt
16

Selber denken wäre intellenter

„Wir bauen grad an Raumschiffen,
und wir schützen den Planet,
vor Untergang und vor Versiffen,
die Kugel, die sich um uns dreht.

Ja, ich bin ein ganz doll schlauer.
Ich bin so blendend hell.
Nicht intelligent. Ganz! Genauer!
Ich bin intellektuell,

ich bin geheiligt durch den Titel,
drum gebt’s nicht Dummen hin.
Her damit! Mit Zweck und Mittel!
Alles andre brächt nie Sinn.

Höchstens vielleicht was zu lachen.
Verstehst du nicht. Bis bald.
Los, nun lass mal Papa machen!
Husch! In deinen Hinterwald!“

„Vom Himmel donnern Geistesblitze,
unter denen wir verschnürt
im Stahlkorsett auf Eisbergs Spitze,
während Wind das Feuer schürt;

ihr rechnet mit Unendlichkeiten?
Wisst ihr, wen ihr euch erklärt?
Der dollsten Rasse aller Zeiten
bleibt der Durchblick so verwehrt!

Komm mach dich ab in die Rakete
Professor Doktor Einerlei,
ich mach bei Hermes die Pakete,
denk für dich mit. Nebenbei.“

30
Okt
16

Tweet 46

Dank ihrer akademisch-
intellektuellen Zugegenheit,
wird aus Klopapier durch Arschgewisch
manchmal eine Doktorarbeit.

28
Okt
16

Haltet durch!

Ihr nennt Traurigkeiten Depressionen.
Glaubt, dass sie kranke bloß bewohnen.
Glaubt daran, um euch zu schonen.
Doch für Schmerz? Muss es sich lohnen!
Er kommt um richtig fett zu fressen,
er kann dort wie ein Geier kreisen
wo Gefühl ist, um’s zu stressen,
er kann sich nur in dem festbeissen,

der nicht verdrängt um zu vergessen,
er kann sich nur an dem auslassen,
der zum Verlieren was besessen –
an alle, die nicht allen passen!
Ja, er kommt, um euch zu holen,
ja, er kommt, um euch zu brechen,
ja, er wurd auch abbefohlen
von denen, die gern groß sprechen.

Die glauben sich aus schlechten Gründen.
Es muss an den gequälten liegen?
Glaubt bitte nicht, dass sie bestünden,
lasst sie nicht den Rest noch kriegen!
Glaubt bitte nicht, ihr müsst so werden!
Die Lösung sei es? Ist es nicht!
Ihr wisst es! Hier auf Erden
löst man Probleme deshalb nicht!

Lasst euch bitte nicht erzählen,
die Antwort sei bloß, euch zu heilen!
Lasst euch nicht immer weiter quälen,
wenn sie euch und sich enteilen;
der Wind verflacht, die Sterne sterben,
die Kälte löscht das Licht!
Die Finstren werden schwarz vererben!
Wo nichts flackert, brennt es nicht!

Holt den Teufel von den Wänden,
malt ihn auf die Fahnen,
stemmt sie mit den eignen Händen
über die genormten Bahnen.
Steht auf! Steht auf! Bleibt nicht liegen!
Stellt euch taub und blind!
Lasst die Tränen windwärts fliegen,
landen, wo sie sicher sind,

steht auf! Lasst euch nicht zeigen,
wie Dinge wirklich, Hasen laufen,
ja, manchmal tut’s weh zu schweigen,
noch kann man sich nichts für kaufen,
doch hört nicht auf es zu spüren,
wie die Wege in euch enden,
die uns zermürben und sie führen.
Nur mit euch kann man noch wenden.

Haltet durch! Wenn sie sich berauschen
an Problemen, Leid, und Drogen
mit dem Satz: Ich will nicht tauschen!
So wird die Angst hier weggelogen!
Ich weiß, wovon ich spreche!
Dazwischen kann es einen lähmen!
Ob ich durch- oder breche?
Soll ich stolz sein? Mich bloß schämen?

Warum lege ich mir Line um Line?
Steige mir so selbst auf’s Dach?
Durch das rauschen streut es rein:
Ich bin nicht alleine wach!
Komm wir zünden Kiffern einen Joint,
schmeißen Tänzern ein paar Pillen!
Bleibt dabei. Doch bleibt euch Freund,
gebt euch hart, doch brecht nie Willen.

Komm halt dem Fixer seine Pumpen,
der sich allein am Strich verliert,
komm wir sind dem Penner Lumpen,
der draußen so wie drinnen friert,
komm sei ein Heim für einen Alten,
halt die Haare einem Fressgestörten,
vereint in euch, was sie gespalten,
versteht einfach, was sie nie hörten,

ob in Bahnhof, Kneipe oder Schuppen!
Haltet euch gut an euch fest!
Haltet durch, um zu entpuppen –
die Zeit besorgt zur Zeit den Rest!
Schenkt, was euch die Welt genommen,
so kann’s euch keiner rauben,
ihre Zeit wird zuerst kommen,
wenn wir einfach an uns glauben!

Was nützt mir diese scharfe Klinge,
tief im Hals, an der Kehle?
Warum ich unter Schmerzen singe?
Ich glaub an diese schwarze Seele,
die sie priesternd stets verfluchen,
weil ich an Augenringen zähle:
Zeit ist alt. Muss neue suchen.
Weil ich mir sonst selber fehle.

Ich werf ins Dunkel einen Kuss,
ohne Plan, wie weit ich gehe,
ich will nur, was ich haben muss,
was ich draußen niemals sehe
zwischen grau und grellem Licht.
Wo ich sage: Mach ich! Klar!
Sie sagen gut. Und glauben’s nicht,
denn mein Blick legt es wohl dar:

Ich kann hier niemals wirklich leben.
Zum kleinmachen bin ich zu groß,
zu wirr, um nach Erfolg zu streben.
Ich geb nicht auf. Ich lasse los!
An jeden Grund mich nicht zu hassen,
der von hier längst vertrieben:
Halte durch! Du musst mich lassen!
Lass mich lernen neu zu lieben!

Komm lass es uns gemeinsam fühlen!
Komm wir sprengen diese Wand!
Komm lass dich durch mich aufwühlen!
Komm setz die Welt in unsren Sand!
Komm lass uns unsre Augen schließen!
Hier und jetzt. Was siehst du dann?
Tränenfließen? Blumensprießen?
Dann halte durch! Ich glaube dran!

 

28
Okt
16

Für Erich Mühsam (frei wie der Rückenwind)

Wie deine Worte mich beschwingen!
Sie gehen nah. Und bleiben drin.
Ich hör dein Licht in ihnen klingen,
seh dich mit ihm in ihnen ringen:
„hat das alles wirklich Sinn?“;

man schöpft wenig aus den Vollen,
man will du sein. Doch allein:
Ob wir das wohl von dir aus sollen?
Warst ohne Raum zum liebestollen.
Musstest Fehl am Platze sein.

Deshalb sag ich: Komm, lass träumen!
Wo ich auch liege! Oder steh!
Ich will auf diesen Wellen schäumen,
will Tränen weinen und wegräumen,
bis ich dich einmal lächeln seh!

13
Okt
16

Tweet 45 (was leider die wenigsten wissen)

Wenn Wissen gleich Macht wär,
wäre Macht auch gleich Wissen;
doch ein Großteil der Mächt’gen? Der
ist kein bisschen gerissen…

13
Okt
16

Tweet 44

Ja, mein letztes Hemd hat nicht mal Taschen,
doch ihr ladet euch so voll,
dass ihr, zu fett für Wahrheitsmaschen,
drinne hängt und zappelt toll.

12
Okt
16

Von Ahnungen und so

Schon in meinen Kindesträumen,
da herrschte ständig Krieg.
„Soldaten kommen! Aufzuräumen!“
Ich verstecke mich und lieg

unter Stühlen, unter Tischen.
Von den Anderen getrennt.
Ein stiller Moment! Ich kann entwischen,
der kleine Pimpf, er rennt und rennt,

begleitet von des Windes Pfiffen
bergauf, durch einen Wald.
Ohne Ahnung, wer da angegriffen.
Ich weiß nur: Mir ist kalt.

Plötzlich freie Sicht. Am Gipfel.
Ein Helm, der huscht. Ein Ast, der kracht.
Was kommt nah. Es rascheln Wipfel.
Dann bin ich ängstlich aufgewacht.

Was das wohl zu bedeuten hatte,
verstehe ich erst jetzt;
Wahrheit stand schon auf der Matte
lang, bevor sie mich verletzt.

Beweisen tut dies wohl das Eine:
Wieviel Ahnung in uns steckt.
Problem auf dieser Welt alleine?
Dass man sie schminkend überdeckt.

11
Okt
16

Tödlicher Frieden (6)

Auf der Welt wird stets geschossen.
Hin und her. Stück um Stück.
Die Bösen haben Blut vergossen?
Das Gute schlägt zurück!

Dann wird gefeuert ohne Pause,
bis eine Seite unterliegt,
die Andere fährt stolz nach Hause
und glaubt, sie hätt gesiegt.

Sie verleihen ihren Helden Orden,
rüsten fleißig auf,
weiter wird es geh’n, das Morden,
Dinge nehmen ihren Lauf,

die Haubitzen werden dicker,
der Edelmut wird ärmlich,
Mordmethoden werden schicker,
die Moral ist längst erbärmlich.

So greift es um sich, dieses Feuer,
das in den Trümmern glimmt.
Wenn Winde drehen, wird es teuer.
Und die Zeit, sie kommt bestimmt,

denn wo Länder heut in Asche liegen,
dort lodert auch Vergangenheit.
Jeder Krieg nährt sich aus Kriegen
der gesamten Menschenzeit.

Und ihr wollt uns echt erzählen,
es sei so furchtbar schwer?
Warum wir uns mit Kriegen quälen?
Eure Antwort ist das Heer!

Warum ständig Kanonen rauchen?
Das versteht selbst jedes Kind!
Wenn wir zum Leben Waffen brauchen,
sind wir für Frieden blind!




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