Archiv für Juni 2011

24
Jun
11

Zeit für sie aufzustehen

In Gedenken an drei Menschen, die mir zwar nur flüchtig bekannt waren. Aber durch das verschwandtschaftliche Verhältnis mütterlicherseits hat man schon auch hier und da, im Laufe der Jahre, einiges gehört, da meine Mutter gerade in Kindertagen schon ein engeres Verhältnis hatte mit dem Mann verstorbenen, ihrem Cousin – aber alleine meine wenigen Erfahrungen hätten schon gereicht, um sagen zu können, dass es sich keinesfalls um perverse, böse oder in irgend einer Art und Weise besonders gestörte Menschen handelte.

Und dieses unfassbar traurige Geschehniss, vorgestern zugetragen, sollte uns allen, zumal es ja in dieser Gesellschaft nur eins ist, in einer ganzen Reihe, lehren, dass es Zeit wird. Zeit, inne zu halten. Und zu überdenken, was vielleicht längst als Selbstverständlich galt.

All diejenigen, die schon längst nicht mehr hinnehmbar sind,  für unser aller Leben, aber irgendwie unantastbar scheinen, sie müssen wieder zu spüren bekommen, was hier wirklich vor sich geht, welche Verantwortung sie dabei sind in den Sand zu setzen und zur Not wieder bekämpft werden, bis sie es entweder merken oder in der Versenkung verschwinden.

Jeder einzelne muss wieder. In diesem Land, dieser Gesellschaft, er muss für sich wieder die Dinge ins Gedächtnis rufen, von denen er geträumt, wofür er vielleicht mal gekämpft hat, sich zumindest ihre Existenz ins Gedächtnis rufen, um zu erkennen, warum man bereit war, zu glauben.

Und kämpfen für die Sehnsucht oder  den Traum, wenn man sie oder ihn denn nochmal verspürt. Denn das solche Dinge passieren können, dafür ist jeder einzelne von uns, jeder auf seine Art mitverantwortlich. Wenn ihr einen Menschen kennt,  wie verloren er scheint, kämpft um ihn, ob es sich lohnt oder nicht, die Frage stellt sich überhaupt nicht.

An der Zeit ist es, schon längst.

Es fließen bittere Tränen über die Wange
vor meinen Augen sehe ich
eine Tragödie in ihrem vollen Gange
mein Herz es blutet innerlich

In Gedanken bei einem kaum gekannten
fasse ich den Mensch nicht mehr
Geschichte dieses entfernten Verwandten
macht es zu entscheiden weniger schwer

Mein Herz oder eure gescheiterten Lehren
ich kann es einfach nicht mehr hören
werde mich einen Dreck noch drum scheren
worauf ihr wollt immer weiter noch schwören

Sehe da einen Menschen noch flüchtig
schweigsam, höflich, ohne aufzufallen
seine Arbeit wurde geschätzt als tüchtig
höre seinen letzten Schrei nun hallen

Eines Menschen, den finanzielle Probleme
von den ersten Tränen die Flossen
trieben bloße Angst und Angst vor Häme
ihn bis am Ende böses Blut geflossen

Vor meinen Augen sehe ich
ein zitternder Mann, die Waffe gerichtet
fragt er sich noch einmal, innerlich
ob er Land dort wirklich auch sichtet

Dieser Traum von einer anderen Seite
ob es wirklich gibt dort Leben, Frieden
wo er von der Familie als Engel begleitet
doch sie hatten sich längst entschieden

Noch ein Gedanke an das Leben hier
er lässt ihn seine Augen schließen
Ende von Schmerz, Missgunst und Gier
gab ihm den Mut, sie dann zu erschießen

Seine Tochter von 17 und seine Frau
die Angst man würde sie ewig quälen
die Nächte zu kalt, der Asphalt zu rau
jede Hoffnung, man würde sie pfählen

Auf ewig, so haben sie dann entschieden
sich zu erschießen, gemeinsam zu verbrennen
als würde es eine Perspektive noch bieten
auf den Ausweg, den sie hier nie je kennen

Zwei Schuss, ihr Blut, in seinem Gesicht
bis sie leblos gleich zu Boden fallen
doch brachte Erlösung ihm das nicht
zerfetzt Teufel nun die Seele mit Krallen

Denn während er´s Benzin noch goss
kam dieser kurze Zweifel ihm wieder
der durch den Kopf vorher schon schoss
so fiel der Kanister einfach dar nieder

Er nahm die Pistole und richtete sich
was, wenn er, was er liebte so sehr
seine Seele sie schrie, so bitterlich
er wird sie von nun an sehen nie mehr

Keine weitere Sekunde wollte er leben
so fiel ein dritter Körper tot zu Boden
kann es schlimmere Qualen noch geben
als diese letzten Momente der Toten

In diesem perfide berechnenden Leben
hätte er nur als krank sich bekannt
dann hätte man ihm doch alles gegeben
doch der Feigling sei davon gerannt

Doch Mensch, nun hast du´s zu oft getrieben
werden doch in deiner so guten Gesellschaft
Gute und Schwache im Malstrom zerrieben
von Neid, Gier und Missgunst dahin gerafft

Bedeutet doch Glück nur noch Zahl auf Papier
nicht auszumalen, was uns noch droht
wenn´s wieder Hunger wird, aus dieser Gier
man zermetzelt sich hier schon ohne die Not

Wenn du wirklich glaubst, du könntest quälen
nur um dich reicher noch zu machen
dich von der Verantwortung davon dann stehlen
dann warte ab, es vergeht dir das Lachen

Ich schwöre dir, du kannst auf mich zählen
du ganz oben auf der langen Liste
es könnte höchstens an der Zeit mir fehlen
vielleicht rettet dich mein Sprung in die Kiste

Doch bis dahin setze ich alles daran
werde zur Not mich auch noch mit allen anlegen
um zur Umkehr zu bewegen, so lange ich kann
nicht weiter zur Hölle zu fahren, auf diesen Wegen

Auf denen ihr nur euch noch fühlt, sicher und wichtig
auf diesen Spuren, da werde ich weiter dich jagen
das Kämpferherz, es sagt mir, ich tue es richtig
so lange, bis meine Füße dann mich nicht mehr tragen

23
Jun
11

Von der Kunst zu Künstlern

Man sagt sich
Kunst sei angeblich
der Spiegel ihrer Zeit
doch erblindet
verliert sie den Einblick
könnte sie sich selbst noch erkennen
würde sie nur sehen
sie ist nichts mehr
als ein bloßer Teil
längst unbedeutend
nur noch rechter Arm
eines leblosen Abbildes

20
Jun
11

Ich bitte dich

Bitte
frage nicht mehr
wo ist es hin
das Leben in dir
ich kann nicht mehr
antworten
nur einfach machen

Bitte, bitte
frage nicht mehr
wo ist es hin
dein Lächeln
ich kann nicht mehr
antworten
nur einfach lachen

Ich flehe dich an
sie mich nicht mehr an
wenn du fragst
ich kann nicht mehr
antworten
mit einem lachenden Auge
zusehen
diesem Augenblick
in dem eine Welt aufhört
sich zu drehen
ohne die Kraft
deiner traurigen Augen
die  mir sagen
verloren ist die Hoffnung
diese Welt
dieser eine Augenblick
würde eines schönen Tages wirklich
nur uns noch gehören




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