Archiv für Juni 2019

28
Jun
19

Teuflisch, teuflisch!

Es bat zum tollen Tanz
ein Typ, vielleicht ein Franz,
mit einer langen Pferdemähne
durch kieferlange Riesenzähne.
Er hatte ein Spitzbubenbärchen,
im Hosenbund ein Knochenschwertchen,
ihm tropfe Lava aus dem Nabel,
er aß ganze Kuh mit Feuergabel –
doch weil um seinen Huf
Turnschuh den Eindruck schuf

er sei machtlos, weil nicht reich,
legte dann auch sogleich
schlipstretend die Krawatte
mit ihm Tänzchen auf die Matte
und um den Hals gelegt sodann
zog ungezügelt sie den Anzug an,
in dem Geknicktes, Allerlei,
aussieht, als sei’s knitterfrei –
über dem sich’s als Krone glänzend thront,
weil dem Drunter Glanz nicht innewohnt.

28
Jun
19

Hab keine Angst

Geh mein Schatz, hab keine Angst,
worauf du dich verlassen kannst:
Ich werd jeden Tag mit dir begehen,
an jeder Seite mit dir stehen,
durch dich werden Lieder klingen.
Deine Lider werden Klarsicht bringen,
mit dir werd ich Brot erbrechen,
mit dir werd ich Rache rechen,
mit dir lern ich wieder lieben.
Du gingst mein Schatz, bist mir geblieben;
worauf du dich verlassen kannst.

Geh mein Schatz. Hab keine Angst.

28
Jun
19

Sinkflug

Die Zeit, sie lässt mich fallen
aus sich herraus,
Niemanden aus Allen
über Dächer, aus dem Haus,
über Wüsten, über Meere,
durch das Leichte, durch die Schwere,
mit dem Hass, mit der Liebe
über Welkes, über Triebe,
durch Verzweiflung und durch Mut
über Asche, über Glut,
über leere Plätze, volle Hallen
mit Unheil und mit Glück
lässt die Zeit mich fallen.
Ich nehm mir Zeit und flieg ein Stück.

28
Jun
19

Weil ich sie liebe!

Du willst, dass ich mich schuldig fühle?
Nein, ich küss nicht deinen Ring,
weil ich meinen Mund mit Tränen spüle!
Das ist mehr mein Ding.
Ich hab es doch gesehen,
du, du ließt sie gehen,
du, du hast sie fort genommen!
Bei mir ist sie angekommen

liebes Leben, beste Grüße!
Auf die Knie‘ und küss uns Füße!

 

28
Jun
19

nutz die chance

kühle nacht
lichter flackern
sternenpracht
tackertackern
nutz die chance
hand zu geben
worten sacht die
um dich schweben
nutz die chance
sie zu erheben
sie sachte an
dein herz zu binden
damit im tag
sie ruhe finden

28
Jun
19

tweet 48

unwahrscheinlich alleine
ist lange
nicht grund genug
an auch nur irgendwas
zu zweifeln

27
Jun
19

Das letzte Blatt

Es fällt das letzte Blatt der Rose
nach vorne aus der Blütenform,
es wirbelt hin und her noch lose,
ich hoff, es trifft noch einen Dorn,
vielleicht fließt ein Tropfen Blut,
vielleicht schöpfte es noch Mut
in aufkommendem Rückenwind.
Es fällt das letzte Blatt der Rose,
lebe wohl, mach’s gut, mein Kind!
Ich hoffe sehr, du landest weich.
Leg dich ab im Erdenschoße.
Einst machtest du das Haupt ihr reich.

23
Jun
19

anyway

Ich mache keinen Unterschied,
denn wenn du von mir all das wüsstest,
das was du von mir wissen müsstest,
bände ein Gedanke Glied an Glied:
ich mache keinen Unterschied.

18
Jun
19

down with the sickness

Ach komm, mein liebes Leben,
wie viel Angst musst du verweben,
wie viele Tode ließt du sie erleben,
wie viel Schmerz hast du verteilt,
wie lange mit am Bett verweilt,
bis sie endlich aufgegeben?

Ach komm, du kannst dich setzen,
wie viele Gedanken sind nun Fetzen,
wie viel Gefühl musstest du verletzen,
bis die Tränen ausgeweint?
Bis du ihre Herzen angeleint,
wie viele Grenzen musstest du setzen?

Ach komm, ich kann es sehen,
wie die Botschaft sie verstehen,
wie sie alle nach und nach eingehen,
bis sie endlich akzeptiert,
bis sie von Kopf bis Fuß ver-hiert
in schwarzen Flüssen untergehen.

Ach komm, ich seh dich drehen,
du lässt dich als krank einsehen,
damit sie Liebe nicht erflehen,
bis sie in sich vor dir versteckt.
Wo kein Licht mehr Hoffnung weckt,
lässt du sie im Wind verwehen.

Ach Leben, du willst eilen?
Ich kenne das Leid, es darf verweilen.
Mit Tränen, Wahn, Blut und Beilen,
sich an meiner Seele Nägel feilen.

Ich weiß, du richtest sie so zu.
Ich weiß, dass keine Seele krank sein kann.
Niemand ist kaputt wie ich und du.
Entweder wirst du beide uns ereilen.
Oder ich gewinne und wir heilen.

18
Jun
19

Lasse los

Halte dieses letzte Wort noch fest,
dem du das Boot zu Wässer lässt,
behalte die Bedeutung fest im Sinn.
Lege schlafend sie in Wiegen hin.
Halte fest woran das Wort geglaubt,
dem ihr Lärm den Sinn geraubt,
erhalte Neugier dir auf Lustgewinn,
halte diesem Wort noch hoch das Kinn,
halte dieses letzte Wort ganz nah,
behalte, was das Wort hier sah,

das für Worte ist auf seinem Weg
im Tränenmeer von Steg zu Steg.
Was sich zurück gelassen hat
auf dem Weg durch kalte Stadt,
was sich selber wieder fand
in grüner Wiese auf dem Land,
was nicht zerstörbar war und ist,
was pfeift auf jede Galgenfrist,
was viel lieber stirbt als schweigt,
halte fest was sich nicht zeigt,

halte fest was du nicht weißt
in welchem Geiste es wohl reist,
halte fest was es nicht sagt
bevor es zu verschwinden wagt.
Halte dieses letzte Wort nur fest.
Es sagt, dass es nicht hängen lässt.




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