Wieder scheint es, als ob’s böse endet.
Wieder scheint es, als ob’s keiner wendet.
Wieder steht eine schwere Zukunft an,
gegen die sich keiner wehren will und kann
und wieder macht die Bürgerwehr
den Bürgern selbst das Leben schwer.
Es verleiht ihr General Verdacht
in engem Kreise falsche Macht,
es wird Knüppel schwingend los marschiert,
mit rechter Attitüde kokettiert,
jeder Zweifel, der wird überhört,
wo ihr auf die falsche, Deutsche Tugend schwört,
jede Warnung ignoriert,
jeder Warner penetriert –
was ihr nicht hör’n wollt, nehmt ihr krumm,
wen ihr nicht hör’n wollt, macht ihr stumm.
Die Beweise reichen fadenscheinig,
denn in einem seid ihr sicher einig:
Im Finstren lauert still
ein fremder Mensch, der haben will,
was den Deutschen hier gehört.
So von blinder Wut betört
steigert ihr euch rein, bis ihr erblindet.
Wer verzweifelt sucht, der findet!
Sie be-nehmen sich zu ihrem Recht
nicht daneben, sondern schlecht,
denn eines hör ich sehr genau
im Unterton, der braun und rau:
Wen ihr beim Verbrechen stellt,
wenn das Urteil „SCHULDIG!“ fällt,
dann schlagt ihr die Verbrechersau
zur Not auch direkt braun und blau!
Auch Ohne Schuld, aus Lust am Feind.
Ihr erklärt mir, wie’s euch scheint?
Verdreht mein Wort, wie es euch nützt,
weil es vermeintlich Böse schützt?
Das mancher hier bloß ängstlich schweigt,
aufgrund der Art, wie ihr euch zeigt –
das übergeht ihr, als wär’s nichtig.
Ihr tut noch so, als wär’s so richtig.
Mir scheint’s, als war das schonmal da.
Sie nannten damals sich SA.
Für’s deutsche Heil los gerannt.
Der Ausgang? Ist vielleicht bekannt.
Unter’m Strich, was merkt ihr dran?
Steht uns eine schwere Zukunft an?
Braucht’s den Bürger, der sich wehrt.
Keine Bürgerwehr, die’s Unheil nährt.
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