Ja, ich würd gern fest im Leben stehen,
doch ich denk mir stets: Verdammt!
Ich seh mit dem Kahn mich untergehen –
er hat den Eisberg längst gerammt!
Und auf der Brücke? Die befeuern!
Da ist man exklusiv so dämlich!
Sie merken nicht, wohin wir steuern,
große Macht verblendet nämlich –
wobei sie wissen: Rettungsboote?
Hat man nicht genug an Bord!
Im Ernstfall gibt’s seit jeher Tote.
Sie begreifen’s nicht als Mord.
Und die Schönen und die Reichen?
Die sind exklusiv noch blind.
Das Unheil wird sie nie erreichen,
ist doch klar; weil sie es sind!
Dabei, schon in der zweiten Klasse,
steht das Wasser bis zum Hals,
verdrängen tut man’s in der Masse,
schließlich geht’s doch besser als
denen, die unter’m Deck schon wimmern.
Wer aufmuckt, wird zurück gezerrt,
wo sie den Ausweg zu zimmern,
ist man hilflos eingesperrt –
dabei hat man dort exklusiv begriffen,
wohin die Fahrt längst für uns geht
und wohin Kapitäne uns verschiffen,
bei denen sich’s um’s Steuer dreht.
Wer Gefahr läuft ab zu saufen,
fängt leider leicht zu glauben an,
man könne über’s Wasser laufen,
oder man glaubt Feste dran –
grade, weil wir so weit abgekommen –
ein Erlöser naht. Tut er nicht!
Andre sind umsonst geschwommen!
Seht der Wahrheit ins Gesicht!
Auch wird zum Glück nicht navigieren,
wer propagiert: „Ballast von Bord!“,
wollt ihr Fremdenhasser nicht kapieren?
Einen Teil von uns jagt ihr mit fort!
Wenn nicht alle Menschen aller Stände,
die zu klug sind für: “ich? nee!”,
sich vereinigen, um Kraft ihrer Hände,
hier und heut – auf hoher See –
das sinkende Schiff in Stücke zu reißen;
wenn man sich unter Deck nicht traut,
die Kraft zusammen zu schweißen,
die aus Altmetall organisches baut,
dann endet nun zur Stunde
diese Reise, wo sie muss.
Vom Hafen hin zum Grunde
und da ist für alle Schluss.
Nur wenn wir uns, jenseits von Klassen,
eingesteh’n: “Es ist soweit!”,
um Arm an Arm uns frei zu lassen,
sind wir für die Chance bereit,
aus diesen Trümmern was zu bauen,
wodurch wir vielleicht dann,
wenn wir rudern bis zum Morgengrauen,
Neuland sehen, wo man leben kann.
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